Wasser & Wunder: Naturerlebnisse auf São Miguel
Im Atlantik, nicht gar so weit vom portugiesischen Festland entfernt, schlummert mitten im Atlantik São Miguel, die grösste der Azoreninseln. Die knapp 759 Quadratkilometer umfassende Landschaft vereint zwei extreme Elemente: Wasser und Feuer. Während die Wellen des Meeres gegen die Küste peitschen und sich imposante Wasserfälle aneinanderreihen, ist der vulkanische Ursprung der Insel fast überall sichtbar, einige Feuerberge sind bis heute aktiv. Tauchen Sie ein in die faszinierende Landschaft São Miguels rund um Ponta Delgada und spüren Sie die Kraft von Feuer und Wasser.
Ein Krater der besonderen Art
Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Rande eines Kraters. Doch unter Ihnen brodelt nicht glühende Lava, sondern schillerndes Wasser plätschert vor sich hin. Sie sind auch nicht umgeben von einer grauen Steinwüste, sondern von bewaldeten Hügeln und blühenden Hortensien. Was wie ein Traum klingt, ist doch ganz real, ein Wunder, das Sie mit eigenen Augen sehen können. Im Westen der Insel schuf sich die Natur vor tausenden Jahren ihren eigenen Weg: Aus einem Vulkankrater entstand der grösste See der Insel, der Lagoa das Sete Cidades. Besonderer Blickfang: Während der nördliche Teil des Gewässers blau strahlt, schimmert der südliche grün.
Whirlpool mitten im Meer
Nahe der Kleinstadt Vila Franco do Campo hat es einen Fleck Erde, der so schön ist, dass er arg künstlich wirkt. Doch ist kaum ein anderer Ort auf so natürliche Weise entstanden: Ein waldiger Fels, gerade mal so gross, dass man ihn an einem Tag mehrmals umrunden kann, gesprengt von einer Kraterlagune, die durch ihre kreisrunde Form und ihr türkisfarbenes Wasser an einen Whirlpool mitten im Atlantik erinnert. Dieses Naturphänomen befindet sich auf der Ilhéu de Vila Franca. Setzen Sie also einfach vom Hafen in Vila Franca do Campo mit der Fähre über und verbringen Sie einen abwechslungsreichen Strandtag. Auf dem Rückweg sollten Sie noch die 1764 erbaute Kapelle «Ermida de Nossa Senhora da Paz» besuchen, die sehr malerisch auf einem Berg oberhalb von Vila Franca do Campo liegt.
Wasser, marsch!
Wer den Salto do Prego erspähen möchte, startet zunächst noch recht zivilisiert von der kleinen Ortschaft Faial da Terra aus. Es geht dann mitten durch den Dschungel, entlang schmaler Pfade, über denen sich knochige Äste verdichten und Ingwerlilien ihren Duft versprühen. Wie es sich für einen echten Urwald gehört, kreuzen das ein oder andere Mal auch wilde Tiere Ihren Weg: Hühner. Am Ziel angekommen sollten Sie unbedingt einen Moment auf einem Felsvorsprung verharren, das lokale Gebäck - Queijadas da Vila (Franca do Campo) - naschen und sich vom Rauschen des Wassers beeindrucken lassen.
Ein Bad im Urwald
Sie kennen das: Es ist Sommer, man verreist in die Ferien, nimmt ein Bad im Atlantik – und braucht danach erstmal eine heisse Schokolade (oder auch zwei), um sich wieder aufzuwärmen. Doch für alle, die es nach Ponta Delgada zieht, gibt es gute Nachrichten: Wo Vulkane unter der Erdoberfläche brodeln, sind heisse Quellen nicht weit! Machen Sie unbedingt einen Abstecher in das Caldeira Velha Environmental Interpretation Centre. Umgeben von giftgrünen Fanblättern, scharfkantigen Felsen und sprudelnden Wasserfällen können Sie sich hier zurücklehnen, den Blick immer gen Dschungel. Und das Beste: 39 Grad Wassertemperatur hat es garantiert! Zu jeder Jahreszeit.
Hinein in den Trubel
Ganz anders als in der unberührten Natur geht’s im Hafen von Ponta Delgada zu. Er gilt als der wichtigste der Azoren und wurde über die Jahre immer wieder vergrössert, sodass er heute nicht nur Platz für Container- und Fischerboote, sondern auch für 640 Yachten der Reichen und (manchmal auch) Schönen bietet. Kleiner Tipp: Besuchen Sie den Hafen, wenn die Sonne über dem Atlantik langsam untergeht. Bei «Cais Da Sardinha» können Sie auf der Terrasse portugiesischen Wein schlürfen, eine Portion Muscheln verputzen und haben dabei uneingeschränkte Sicht auf den schillernden Hafen bei Nacht. Ein Blick, der unbezahlbar ist – wie die meisten der ankernden Yachten.
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