Verträumt & gelassen: ein Bummel durch Victoria
Die kleinste Hauptstadt der Welt
Nach Wolkenkratzern, Theatern oder riesigen Werbebannern, also klassischen Erkennungszeichen einer nationalen Metropole, sucht man vergeblich in Victoria, der Hauptstadt der Seychellen. Stattdessen findet man einen Ort, der trotz des Titels nichts an Verträumtheit verloren hat. Tatsächlich stehen in ganz Victoria nur zwei Ampeln, und viel mehr braucht es auch nicht für die Verkehrsordnung unter den etwa 28’000 Einwohnern. Ein paar Stunden reichen aus, um Victoria zu erkunden, und wer sich von den malerischen Stränden Mahés losreissen kann, sollte sich einen Ausflug in die einzige eingetragene Stadt des Landes nicht entgehen lassen.
Von König zu Königin
Victoria liegt an der Nordküste Mahés, der Hauptinsel der Seychellen, im Indischen Ozean. Die Stadt, an einer Seite von steilen Berghängen eingefasst, ist das wirtschaftliche, kulturelle und administrative Zentrum der Republik. Ihren heutigen Namen verdankt sie der britischen Königin Victoria. Besiedelt wurde das Gebiet jedoch bereits um 1778 von französischen Kolonialisten, sodass die Stadt bis 1841 noch L’Établissement du Roy hiess. An diese Vergangenheit erinnert bis heute das Bicentennial Memorial, ein Denkmal, das 200 Jahre nach der Gründung errichtet wurde und wie drei ineinander verschlungene Walfischflossen aussieht – majestätisch thront es auf dem Freedom Square unweit des Hafens.
Nur keine Hektik
Im Zentrum der Stadt steht der Clock Tower, eine Nachbildung des Little-Ben-Uhrturms an der Vauxhall Bridge in London und mittlerweile Wahrzeichen der Seychellen. Und obwohl in Victoria die Zeit langsamer zu vergehen scheint als anderswo, schlägt die Uhr in der Stunde tatsächlich zwei Mal. Etwas südlich vom Zentrum liegt der Botanische Garten, in dem man das ganze Spektrum der exotischen Seychellen-Flora bestaunen kann – dazu gehören 40 verschiedene Palmenarten und über 150 Orchideen. Mindestens zwei Stunden sollte man für den Besuch einplanen, und ganz im Sinne der Gelassenheit endet der Rundgang mit einem Garten, in dem Aldabra-Riesenlandschildkröten leben.
Früher Feierabend
An der östlichen Seite öffnet sich Victoria zum Hafen hin, mit den vorgelagerten Inseln des Sainte- Anne-Marine-Nationalparks. Am Pier liegen nicht nur Kreuzfahrtschiffe, sondern auch Frachter, die Rohstoffe wie Vanille, Kokosnüsse, Seifen und Zimtrinde exportieren. Die Düfte dieser Gewürze steigen auch in die Nase, wenn man die teils verwinkelten Gassen Victorias erkundet. In den bunten Stein- und Holzhäusern verstecken sich oft kleine Krämerläden. Doch sollte man die Stadt nicht zu spät durchqueren – denn spätestens um 18 Uhr schliessen die Geschäfte. Für Victoria, die wohl entspannteste Hauptstadt der Welt, ist das eine passende Uhrzeit, um den Tag in einem Restaurant oder einer Bar ausklingen zu lassen.
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