Funchal: Street Art am Hafen
Offene Türen für die Kunst
Die Rua de Santa Maria im alten Hafenviertel von Funchal war nichts Besonderes, freundlich ausgedrückt. Man muss sogar sagen, dass diese Altstadtgasse lange Zeit ausgesprochen hässlich und heruntergekommen war, viele Häuser standen leer. Bis der Künstler José Maria Montero Zyberchema 2010 die Idee hatte, die Eingangstüren der Häuser in Kunstwerke zu verwandeln. Inspiriert vom ligurischen Dorf Valloria, das bereits 1994 mit solchen «Kunsttüren» von sich reden machte, gründete er mit einigen Kollegen und engagierten Anwohnern den Kunstverein «artE de pOrtas abErtas».
Ein Programm zum Mitmachen
Die Stadtverwaltung Funchals unterstützte die Künstlergruppe mit Farben und Materialien. Seither wurden und werden die Türen der alten Häuser verschönert, von Künstlern und Bewohnern, aber auch – mit Erlaubnis der Anwohner und Stadtverwaltung – von Touristen. Viele Eingänge sind inzwischen mit Porträts, Cartoons, abstrakten Werken, Mini-Graphic-Novels und knallbunten Landschaften bemalt. Neben Malerei und Fotografie kommen zunehmend auch musikalische Elemente, Videoinstallationen, Texte und Skulpturen zur Geltung, darunter hunderte kleine Tonköpfe am Eingang zur Rua Santa Maria 41.
Die grösste Galerie auf Madeira
Viele der beteiligten Künstler waren mehrere Wochen mit ihren Arbeiten beschäftigt, zum Teil arbeiteten sie mit sehr aufwendigen Techniken. Einige waren exzellent vorbereitet und konnten ihren Plan binnen eines Tages umsetzen – wie Gonzalo Martins, der an der schwarzen Fassade der Häuser in der Rua Santa Maria 81 und 83 eine Installation mit Ketten anbrachte. Mehr als 200 Haustüren und Fassaden in der Strasse wurden schon künstlerisch bearbeitet, längst hat sich das Projekt auf die Nachbarschaft ausgedehnt. Ein Spaziergang auf dieser Kunstmeile ist wie ein Open-Air-Ausstellungsbesuch – und natürlich längst eine Attraktion.
Schlittenfahren das ganze Jahr
Brauchen Sie ein wenig Abstand nach diesem XXL-Kunsterlebnis? Vom Hafen aus starten auch die Gondeln auf den Monte, den Hausberg Funchals, dessen Kirche Nossa Senhora do Monte ebenfalls sehenswert ist. Von dort oben haben Sie einen wunderbaren Blick über die Stadt. Eine buchstäblich sauglatte, doch sehr amüsante Möglichkeit, wieder talwärts zu kommen, sind die historischen Korbschlitten. Mit ihnen kann man durch die Strassen bergab rutschen, sogar ganz ohne Schnee. Sie werden von Profis angeschoben, gelenkt – und natürlich auch gebremst.
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