Finnlands Nordlichter erleben: hoch oben im Polarkreis
Polarlichter erkennen: auf Finnen vertrauen
Eines vorweg: Polarlichter – oder auch «Nordlichter», weil sie am Himmel von Norden her scheinen – sehen in natura etwas anders aus als Sie sie von Fotos kennen dürften. Die kräftig grünen, violetten, blauen oder sogar roten Töne entstehen vor allem durch die Langzeitbelichtung einer Kamera. Beeindruckend sind sie auf jeden Fall, allein schon, weil sie manchmal faszinierend tanzen wie Vorhänge im Wind. Es lohnt sich unbedingt, an einer geführten «Aurora Hunting Tour» teilzunehmen. Einheimische Guides erkennen dank ihrer Erfahrung die Polarlichter sofort.
Wann und wo Polarlichter zu sehen sind
In den Polarkreisen der Erde erscheinen Polarlichter als tänzelnde Schleier, sowohl am Nordpol als auch am Südpol. Im Norden heissen sie Aurora borealis, im Süden Aurora australis. Die besten Chancen, sie zu sehen, hat es im nördlichen Polarkreis, besser gesagt: in Lappland. Finnisch-Lappland hat sich als ideales Ziel dafür herausgestellt. Hier schweifen die Schleier an mehr als 200 Tagen im Jahr über den Himmel. Ideale Bedingungen zum Beobachten haben Sie von Mitte Januar bis Anfang April und von Ende September bis Anfang Dezember. Dann ist die Nacht wieder richtig dunkel – der Tag aber auch schon wieder hell genug, um andere Abenteuer zu erleben.
Die besten Chancen für Polarlicht-Fans
Grundsätzlich gilt: Je nördlicher, desto höher die Chancen auf Aurora borealis. Sie können zum Beispiel Ivalo ansteuern und dort Ihre Schnee-Ferien verbringen. Wer es etwas ruhiger möchte, sollte sich ein Auto mieten und noch weiter Richtung Norden fahren. Rund 32 Kilometer entfernt liegt die beschauliche Gemeinde Inari, direkt am Inarisee gelegen. Im Winter friert der riesige See fest zu – und ist so der perfekte Ort für Ihre Polarlichter-Reise. Hier ist die Lichtverschmutzung derart gering, dass Sie selbst schwächere Polarlichter gut erkennen können.
Bei einer «Aurora»-Tour werden Sie mit Schneemobilen mitten in den See auf eine kleine Insel gezogen und warten an einem wärmenden Feuer in einer Kota, einer traditionellen finnischen Hütte, bis die Lichter erscheinen.
Magische Südgrenze
Natürlich können Sie Ihre Finnland-Reise auch südlich von Ivalo planen. Beliebt ist zum Beispiel die Gemeinde Rovaniemi, knapp 300 Kilometer südlich von Ivalo. Rovaniemi gilt als «offizieller Wohnsitz» des Weihnachtsmanns und ist besonders um die Adventszeit herum ausserordentlich schön geschmückt. Wer neben der Jagd auf Polarlichter auch sportlich aktiv sein will, ist in Kuusamo oder Ruka genau richtig. Hier stehen vor allem Skifahren und Langlaufen auf dem Programm. Und überall, wo der Himmel wolkenlos ist, haben Sie weitere Chance auf Polarlichter. Südlich von Oulu wird die Chance auf Polarlichter immer geringer – und in der Regel wird das Wetter dort auch wieder etwas schlechter, bewölkter und regnerischer.
Wie entstehen eigentlich Polarlichter?
Vereinfacht gesagt bilden sich Polarlichter, wenn auf der Sonne Stürme toben und geladene Teilchen auf das Magnetfeld der Erdatmosphäre treffen. Dort reagieren sie auf Stickstoff und Sauerstoff und lassen bunte Lichter entstehen, die am Nachthimmel sichtbar sind. Meist scheint das Licht grün, seltener blau. Violett und Rot sind die seltensten Farben und tauchen nur auf, wenn die Sonnenstürme besonders intensiv sind. Damit die Lichter bestmöglich sichtbar sind, muss der Hintergrund, also der Himmel, so dunkel wie möglich sein. Versuchen Sie deshalb, Ihre Reise so zu legen, dass Sie viele mondlose Nächte integrieren. Der Mond ist nämlich sehr hell und kann die Farbkraft der Polarlichter deutlich abschwächen. Ein unbedeckter Vollmond kann sie sogar ganz überstrahlen.
Also auf nach Lappland!
Mit Edelweiss fliegen Sie ab Zürich ganz bequem den beschaulichen Flughafen Ivalo an, der mitten im Polarlicht-Gebiet liegt. Von dort aus können Sie sich ein Auto mieten oder über Ihre Unterkunft einen Shuttle-Service buchen, der Sie an Ihre gewünschte Destination bringt. Zugverbindungen gibt es so hoch im nördlichen Polarkreis nicht mehr. Beachten Sie bitte zudem, dass im Winter keine Linienbusse verkehren. Möchten Sie also vor Ort mobil sein, benötigen Sie auf jeden Fall einen Leihwagen. Die Strassen sind gut geräumt und sogar bis an Finnlands nördlichste Gemeinde, Utsjoki, problemlos befahrbar.
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