Kultur, Kirche & Küche: die Highlights von Bilbao
Ertragreiche Kunst
Eines der berühmtesten Museen für moderne Kunst ist das Museo Guggenheim Bilbao. Dank des extravaganten Baus des kanadisch-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry ist die Stadt zu einer Spitzenadresse in der europäischen Kulturlandschaft geworden. Millionen von Touristen besuchen Bilbao nur wegen dieses spektakulären Kunsttempels – was prompt den Begriff «Bilbao-Effekt» für die ökonomischen Auswirkungen ungewöhnlicher Architektur auf eine Region geprägt hat. Jeff Koons, Richard Serra, Louise Bourgeois und Joseph Beuys sind nur einige der weltberühmten Künstler und Künstlerinnen, deren grossformatige Arbeiten in der Dauerausstellung des Guggenheim-Ablegers zu sehen sind.
Altstadtflair auf der Plaza Nueva
Auf der neoklassizistischen Plaza Nueva im Stadtviertel Casco Viejo ist immer etwas los. Die Bars und Restaurants in den schattigen Kolonnaden sorgen den ganzen Tag für eine lebendige Atmo-sphäre. Hier treffen sich die Einwohner Bilbaos mit ihren Freunden und Gästen, um Wein zu trinken, Pintxos zu geniessen (die nordspanischen Tapas) oder sonntags den Flohmarkt zu besuchen. Die verrückteste Geschichte, die der Ort je erlebt hat, ereignete sich im Jahr 1872, als der italienische Monarch Amadeus I. von Savoyen, damaliger König von Spanien, Bilbao besuchte. Ihm zu Ehren wurde ein venezianisches Fest organisiert: Die Plaza Nueva wurde geflutet und von Gondeln befahren.
Die Mega-Markthalle
Wie ein mächtiges Schiff liegt La Ribera, Europas grösste Markthalle, am Ufer des Nervión. Das Gebäude, entworfen vom Gaudí-Schüler Pedro Ispizua, ist im rationalistischen Stil gehalten und mit vielen Art-déco-Elementen geschmückt. Auf drei Etagen und 10’000 Quadratmetern können Sie hier die frischesten Lebensmittel aus der Region kaufen – oder an einem der vielen Imbissstände nordspanische Spezialitäten probieren, etwa Peperoni-Pintxos in über 30 Zubereitungsvarianten oder Ibérico-Schinken. Die Café-Bar La Ribera im Erdgeschoss lädt zu einem besonderen Genuss-Erlebnis ein: Sie gehen mit einem der Köche auf dem Markt einkaufen und bereiten gemeinsam mit ihm aus den Einkäufen ein Essen zu, das Sie vor Ort verspeisen.
Gotik für den Glauben
Die dreischiffige Kathedrale von Santiago in der Altstadt wurde auf den Überresten einer Wallfahrts-kapelle zu Ehren des Heiligen Jakobus aus dem 13. Jahrhundert errichtet. Sie stammt, bis auf die neugotische Portalfassade, aus der Zeit vom Ende des 14. bis Anfang des 16. Jahrhunderts und ist das älteste Gebäude der Stadt. Die heutige Fassade und der Turm wurden im 19. Jahrhundert erbaut. Von besonderer Schönheit sind der Chor und der spät-gotische Kreuzgang, auch die stimmigen Proportionen des Baus gelten als aussergewöhnlich. An jedem letzten Samstag im Monat werden auf dem Platz vor der Kathedrale baskische Tänze aufgeführt.
Weinlager wird Kulturzentrum
Mitten in Bilbao hat der französische Industriedesigner Philippe Starck ein spektakuläres Kulturzentrum geschaffen: das Azkuna Zentroa an der Plaza de Indautxu. Das frühere Weinlager, ein Jugendstil-Industriebau, wurde mit drei Baukörpern aus-gebaut, die auf 43 unterschied-lich gestalteten Säulen stehen. Benannt ist das Zentrum nach dem früheren Bürgermeister Iñaki Azkuna (1943-2014), einem Förderer des «neuen Bilbao». In den zahlreichen Sälen, Mehrzweckräumen und Kinos finden Ausstellungen, Filmreihen und Veranstaltungen statt. Ausser dem sehr guten Restaurant Yandiola sollten Sie auch die Dachterrasse des Zentrums besuchen: Was für ein Ausblick!
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