Kulturell wertvoll: Klüger werden in Bergen
Die Stadt als Schatzkammer
Das bunte Hafenviertel Bryggen, das 1979 in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen wurde, kennen viele Besucher. Doch in der zweitgrössten Stadt des Landes gibt es noch viel mehr kulturelle Schätze zu entdecken: Ob «KODE», Freilichtmuseum, die älteste Theaterbühne Norwegens oder das Grieg-Museum – wir zeigen Ihnen, wo Sie die kulturelle Vielfalt Bergens erleben können.
Das Kunst-Quartett von «KODE»
Das «KODE Art museums and Composer homes» ist kein gewöhnliches Museum. Vielmehr sind es vier, lose über das Stadtzentrum verteilt. Und keine Fassade dieser vier Häuser gleicht der eines anderen. Einzige Gemeinsamkeit: Hinter diesen werden – von Picasso bis Pettersen - künstlerische Schätze gehütet, insgesamt rund 50‘000 Werke. Weil das «KODE» eben nicht wie jedes andere Museum ist, hält es nebenbei auch noch die Wohnhäuser berühmter Komponisten instand. Machen Sie also einen Abstecher nach Troldhaugen, besuchen Sie das Zuhause – samt kreativer Gartenlaube – des Komponisten Edvard Grieg.
Im Reich des Meisters
Edvard Grieg war ein typisches Wunderkind: Musikstücke komponierte er als Neunjähriger, später war er mit Tschaikowski befreundet und gab Konzerte auf der ganzen Welt. Kreativität und Ruhe fand er nicht unweit von Bergen auf einem Gipfel am Rande des Nordåsvannet. Hier baute er sich eine Villa, genannt Haus «Troldhaugen», also «Trollhügel». Wer diesen Ort heute besucht, taucht ein in Griegs Welt von damals: Kronleuchter und knarzender Fussboden, Samtsessel, ja sogar auf dem ehrwürdigen Steinway-Flügel werden noch Konzerte gespielt. Ein besonderes Highlight ist die rote Holzhütte im Garten. Sie bietet gerade genug Platz für Schreibtisch, Sofa und Piano – hier entstanden Griegs wichtigste Werke.
Das Haus der Bühnengötter
Auch wer ahnungslos vor der kolossalen Jugendstilvilla mit ihren dicken grauen Steinmauern, grünen Türmchen und eingemeisselten frechen Fratzen steht, könnte ahnen, dass dieses Haus der Kunst gewidmet ist. Tatsächlich ist Den Nationale Scene (Die nationale Bühne), gegründet von dem Komponisten Ole Bull und 1909 eingeweiht, das älteste Theater Norwegens. Warum nicht mal für zwei Stunden Platz nehmen auf den knautschig blauen Theaterstühlen? Vor dem Heimweg können sie noch den Dramatikern Bjørnstjerne Bjørnson, Henrik Ibsen und Nordahl Grieg, deren Statuen vor dem Haus stehen, die Ehre erweisen. Norweger sind nicht besonders förmlich – eine angedeutete Verbeugung genügt.
Zeitreise unter freiem Himmel
Wenn Ihnen mitten auf der Kopfsteinstrasse ein Mann mit Melone, Gehstock und Taschenuhr sowie eine Frau mit auffälliger Kopfbedeckung und taillenbetontem Kleid entgegenkommt, dann sind Sie sehr wahrscheinlich im Freilichtmuseum «Gamle Bergen» in Sandviken gelandet. Ob Privatwohnung, Apotheke oder Werkstatt: 50 braune, weisse und türkisfarbene Holzhäuser, rekonstruiert nach Bauplänen des 18. bis 20. Jahrhunderts, reihen sich aneinander und öffnen die Türen für all jene, die bereit sind für eine Reise in die Vergangenheit.
Leben für die Fische
Es gibt noch zwei Dinge, die sie tun sollten, wenn Sie Bergen besuchen. Erstens: Lassen Sie sich ein Fischbrötchen oder frische Krabben schmecken, am besten mit Blick auf die umliegenden Berge. Zweitens: Machen Sie einen Trip zum einzigartigen Norwegischen Fischereimuseum. Lernen Sie dort alles Wissenswerte über Handel und Meerestiere, staunen Sie über die Sammlungen von Holzschiffchen, Harpunen und Haken. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, erinnern die geradlinigen Holzhäuser des Museums und die im Wasser ankernden Fischkutter heute an einen Heimathafen der besonderen Art.
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Paragraph 5 - Photo by Gamle Bergen Museu (Martin Håndlykken) on Visit Bergen
Paragraph 6 - Photos by Museum Vest (Silje Robinson) Norges Fiskerimuseum