Entdecken Sie die Diamanten des Nordens
Im Norden Islands können Sie ein wahres Juwel entdecken – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Diamond Circle ist eine rund 250 Kilometer lange Route, die fünf spektakuläre Highlights im Norden verbindet. Während die meisten Touristen den berühmten «Golden Circle» im Süden bereisen, geniesst man die ungezähmte Natur Islands auf dem Diamond Circle teilweise fast für sich alleine.
Was ist der Diamond Circle? Der Diamond Circle, oder Demantshringurinn auf Isländisch, ist eine beliebte neue Sightseeing-Tour im Norden von Island. Er startet rund 30 Kilometer ausserhalb von Akureyri und erstreckt sich vom Mývatn See bis zur Halbinsel Tjörnes. Obwohl die Strecke mit dem Auto auch in einem Tag zurückgelegt werden kann, sollten Sie zwei bis drei Tage einplanen, um die Naturwunder dieser Region zu entdecken. Wir zeigen Ihnen, was Sie auf und um den Diamond Circle alles erleben können.
Die Walhauptstadt Europas
Der pittoreske Ort Húsavík liegt direkt am Eyja-Fjord und gilt als Hauptstadt für Wahlbeobachtung in Europa. Mit einer Erfolgsquote von fast 100% stehen die Chancen sehr gut, dass Sie hier einen Wal sehen werden. Über 20 verschiedene Walarten wurden in der Skjálfandi Bucht schon gesichtet – von Buckel- bis hin zu Blauwalen. Wenn Sie nach Ihrer Whale Watching Tour noch mehr über die grössten Meeressäugetiere der Welt erfahren möchten, können Sie dem Walmuseum von Húsavík einen Besuch abstatten.
Eine magische Schlucht
Mitten im Vatnajökull Nationalpark liegt die hufeisenförmige Ásbyrgi Schlucht. Der eindrückliche Canyon ist vor rund 10’000 Jahren durch Flüsse aus Gletscherschmelzwasser entstanden. Die romantischere Version der Geschichte besagt, dass die rund 3,5 Kilometer lange Ásbyrgi Schlucht durch einen Hufabdruck von Odins achtbeinigem, fliegenden Pferd Sleipnir entstanden ist. Ganz in der Nähe können Sie zudem die atemberaubenden Felsformationen von Hljóðaklettar und Dimmuborgir erkunden und erleben, in welch ungewöhnlichen Formen Lava erstarren kann.
Europas stärkster Wasserfall
Dettifoss ist eine wahre Naturgewalt: Rund 200 Kubikmeter Wasser stürzen hier pro Sekunde rund 45 Meter in die Tiefe. Schon von Weitem werden Sie das Donnern und Rauschen des Wassers hören und den aufsteigenden Sprühnebel des stärksten Wasserfalls von ganz Europa sehen. Bis in den Spätfrühling hinein schaffen Eis, Asche und Gestein eindrucksvolle Mosaike rund um den 100 Meter breiten Wasserfall. Den Dettifoss erreichen Sie nach einem etwa zehnminütigen Spaziergang, der vom Parkplatz durch eine ausserirdisch anmutende Landschaft aus erstarrter Lava führt.
Offroad durch das Mývatn Naturreservat
Der Mývatn See ist vor mehr als 2’000 Jahren durch einen Ausbruch des Vulkans Krafla entstanden. Wer tiefer in die von Vulkanen und Vulkankratern durchzogene Landschaft des Mývatn Naturreservats eintauchen möchte, sollte eine geführte Buggy-Tour ausprobieren. Und obwohl der Mývatn See im Sommer zeigt, wieso er den Beinamen «Mückensee» bekommen hat, sollte man sich von den Zuckmücken auf keinen Fall davon abhalten lassen, diesen wunderschönen Ort zu besuchen. Die Sonnenuntergänge sind besonders farbintensiv und in den Sommermonaten werden Sie sie dank der Mitternachtssonne nicht nur für wenige Minuten, sonders fast für mehrere Stunden geniessen können.
Der Wasserfall der Götter
Gleich zwei Wasserfälle befinden sich unter den fünf Hauptattraktionen auf dem Diamond Circle. Kein Wunder, tragen sie doch einen grossen Teil zur Magie Islands bei. Obwohl «Goð» übersetzt Götter bedeutet, hat Goðafoss seinen Namen nicht nur seiner göttlichen Schönheit zu verdanken, sondern einem Herrn namens Þorgeir Ljósvetningagoði. Als Island vom Heidentum zum Christentum überging, warf der damalige Vorsitzende des isländischen Parlaments alle Götzenbilder der altnordischen Religion in die tosenden Wassermassen und verhalf dem Wasserfall zu einem neuen Namen.
Extra-Tipp: die Hotspots Nordislands
Die hohe geothermische Aktivität macht Island zu einem echten «Hotspot». Zahlreiche heisse Quellen sorgen nach den täglichen Entdeckungstouren auf dem Diamond Circle für Entspannungsmomente. Unser Thermalbad-Geheimtipp im Norden: die Mývatn Nature Baths, die weniger überlaufen, aber genauso schön sind wie die berühmte «Blue Lagoon» nahe Reykjavík. Das milchig blaue Thermalwasser entspannt und versorgt die Haut mit gesunden Mineralien. Klareres Wasser bieten die Thermen GeoSea nahe Húsavík oder die nagelneue Forest Lagoon, mit Blick auf die Stadt Akureyri.
Abseits der Wege
Natürlich gibt es auch abseits des Diamond Circle noch viel zu entdecken. Eine besonders einmalige Art, die wilde Landschaft des Nordens zu erkunden, ist auf dem Rücken eines Islandpferdes. Zahlreiche Reiterhöfe, wie etwa der Hof Helluland in der Nähe der nordischen Stadt Sauðárkrókur, bieten sowohl Schnupper-Ausritte für Anfänger als auch mehrtägige Touren durch das isländische Hochland für erfahrene Reiter an. Denn die gutmütigen Islandpferde sind zwar klein, aber sie sind auch sehr kräftig und ausdauernd. Und sie ist die einzige Pferderasse der Welt, die eine zusätzliche Gangart namens «Tölt» beherrscht. Ob mit dem Auto, zu Fuss oder auf dem Rücken eines Pferdes, im Norden Islands bekommt das Sprichwort «Der Weg ist das Ziel» eine ganz neue Bedeutung.
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