Die Schätze der Serra de Tramuntana
Neun Etappen Wanderglück
Im Nordwesten der grössten der Baleareninseln erstreckt sich über rund 90 Kilometer das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Tramuntana-Gebirge mit seinem Fernwanderweg GR 221. In neun Etappen führt er durch Olivenhaine, Schluchten und Steineichen-Wälder vom einen idyllischen Bergdorf zum nächsten. Die schönsten stellen wir Ihnen hier vor.
Estellencs: Tradition statt Trubel
Wäre Estellencs nicht so klein, könnte man sich glatt verlaufen in seinen engen, verwinkelten Gassen, zwischen seinen Steinhäusern mit den schweren Holztüren und Lamellen-Fensterläden. Das Dorf liegt an der Flanke des Puig des Galatzó und gehört zu den ursprünglichsten Gemeinden am Wanderweg GR 221. Auf den Terrassen, die rund um Estellencs mithilfe von Trockensteinmauern angelegt sind, werden seit Jahrhunderten Oliven, Wein und Gemüse angebaut. Der mittelalterliche Glockenturm der Kirche Sant Joan Baptista wurde als Wehrturm errichtet und diente einst dem Schutz vor Piratenangriffen.
Banyalbufar: Vom Meer erbaut
An einem steilen Hang, umgeben von über 2000 Terrassenfeldern, die ab dem 13. Jahrhundert von den Mauren angelegt wurden, liegt das typisch mallorquinische Bergdorf Banyalbufar. Der Name ist eine Mischung aus Arabisch und Katalan und bedeutet «Vom Meer erbaut». Das leuchtet insofern ein, als der Ort – anders als die meisten übrigen Bergdörfer – direkt an der Küste erbaut wurde. Die Wege zum kleinen Hafen und zum Strand in der Cala Banyalbufar sind also kurz und steil. Als familienfreundliche Alternative zum GR 221 bietet sich der rund zehn Kilometer lange Wanderweg zum Fischerhafen Port des Canonge an.
Valldemossa: Kloster mit Meerblick
Berühmt geworden ist Valldemossa, das sich in einem Tal versteckt, durch den Besuch eines prominenten Liebespaares: Der Komponist Frédéric Chopin und die Dichterin George Sand verbrachten im dortigen Kloster den Winter 1838/39. «Es ist der schönste Ort, an dem ich je gewohnt habe, und einer der schönsten, die ich je gesehen habe», schwärmte Sand. Das Kloster kann besichtigt werden, und die Altstadt mit ihren Steinhäusern und den steilen Gassen ist ohnehin sehenswert. Der GR 221 führt Wanderer von Valldemossa aus südwestlich nach Esplores (9,3 Kilometer) und nordöstlich nach Deià (13,5 Kilometer).
Deià: Das Dorf der Künstler
Robert Graves schrieb hier Gedichte, Mike Oldfield spielte in der Bar «Sa Fonda» Gitarre, und auch Ava Gardner und Pablo Picasso liebten Deià. Diese und andere kulturschaffende Gäste und Bewohner brachten Deià den Beinamen «Künstlerdorf» ein. Wanderer starten von hier aus die 14 Kilometer nach Port de Sóller, Ausflügler die zwei Kilometer zur Kieselbucht Cale Deià. Doch auch zu einem Zwischenaufenthalt lädt das 600-Seelen-Dorf ein, das auf einem Hügel 400 Meter über dem Meeresspiegel erbaut ist. Die Ausblicke hinunter ins Tal, auf das zwei Kilometer entfernte Mittelmeer und auf die Serra de Tramuntana sind atemberaubend.
Photo Credits
- Header - Photo by vulcano on Shutterstock
- Paragraph 1 - Photo by Daniel Tomlinson on Gettyimages
- Paragraph 1 - Photo by patjo on Shutterstock
- Paragraph 2 - Photo by tomalovic on Shutterstock
- Paragraph 3 - Photo by Matthew Dixon on Shutterstock
- Paragraph 3 - Photo by alexanderkonsta on Adobe Stock
- Paragraph 4 - Photo by Alex on Gettyimages
- Paragraph 5 - Photo by Jorg Greuel on Gettyimages