Marktplatz im XXL-Format: Die Souks von Marrakesch
Handeln nach Herzenslust
Die Souks bilden das Herz von Marrakesch: Märkte, die sich in zumeist engen Gassen über mehrere Viertel der Innenstadt erstrecken. Wir zeigen die Highlights dieses magischen Labyrinths und geben ein paar Tipps, wie Sie beim Feilschen cool bleiben.
Eine Stärkung zu Beginn
Guter Proviant ist die beste Vorbereitung auf ein Abenteuer. Statten Sie sich also auf dem riesigen Hauptplatz, dem Djemaa el Fna (ziemlich martialisch: Platz der Gehenkten), der 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen wurde, mit gesalzenen Mandeln und frisch gepresstem Orangensaft aus. Dieser traditionelle Snack liefert Ihnen Energie, stundenlang zu schlendern, zu stöbern – und auch hartnäckig zu feilschen, wenn Sie eine Entdeckung gemacht haben. Kleine Aufwärmübung: Zeigen Sie sich schon hier selbstbewusst und achten Sie darauf, dass der Saft nicht mit Zuckerwasser gestreckt wird.
Hinein ins Getümmel!
Die Souks bilden einen wahren Dschungel der Verführungen: Schmuck, Schuhe, Kleider und Lebensmittel dicht an dicht, alles glitzert und duftet. Ein Highlight sind die Strassen, in denen typisch orientalische Lampen, Möbel und Teppiche verkauft werden. Klingt nach Geschichten aus «Tausendundeiner Nacht»? Ja, fast magisch eröffnet sich hinter manch schmaler Ladentür eine unerwartete Tiefe. Einige Teppichläden erstrecken sich unterirdisch unter ganzen Häuserblocks. Sollten Sie also etwas finden, das Ihnen gefällt, dann greifen Sie zu. Denn den Laden finden Sie – zumindest ohne ortskundigen Guide – später nie wieder.
Mützenberge und Mittagspause
Sind Sie erst einmal eingetaucht in das Gewirr schattiger und trubeliger Gassen, wird Ihnen der Derb Rahba Lakdima wie eine unerwartete Lichtung erscheinen – mit einem Gebirge! Denn auf dem rechteckigen Platz häufen sich Berge bunter Wollmützen zu einer hügeligen Landschaft. Die Händlerinnen stricken sie selbst, während sie ihre Ware lauthals anpreisen. Vom Dach des Café des Épices aus lässt sich das Treiben bei einem Kaffee «mis mis», eine Art Cappuccino, besonders gut beobachten. Wenn Sie eine Pause samt Stärkung wünschen – die Tajines (Schmorgerichte aus einem Topf) sind hier ganz hervorragend.
Die hohe Kunst des Feilschens
Ein besonderes sinnliches Erlebnis sind die duftenden und farbenfrohen Gewürzläden. Doch egal, ob Sie sich auf dem Markt für ein Säckchen Muskatnüsse, einen bestickten Schal oder eine komplette Inneneinrichtung interessieren – immer gilt: Sie müssen handeln! Lassen Sie sich dabei kein schlechtes Gewissen einreden, egal wie theatralisch sich ein Händler ins Zeug legt, egal ob Sie einen Gratis-Tee von ihm angenommen haben. Gewiss ist: Sie müssen nichts kaufen. Wenn Sie zweifeln, denken Sie daran, dass der reale Wert einer Ware in aller Regel gerade mal 10-20 Prozent des zuerst vom Händler genannten Preises beträgt.
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