Tradition, Luxus & Genuss: die besten Museen auf La Palma
Klug inszeniert: das Leben der Ureinwohner
La Palma präsentiert seine uralten Kulturschätze besonders gern in moderner Architektur. Zum Beispiel im kreisrunden Museo Arqueológico Benahoarita in Los Llanos de Aridane, das seit 2007 Wissen über die Ureinwohner der Insel und ihre Geschichte vermittelt. Die multimediale Ausstellung mit vielen Animationen, Nachbildungen und Originalfunden vermittelt ein detailliertes Bild vom Leben der Benahoaritas. Auch die über 1’000 Jahre alte Wohnhöhle im Parque Arqueológico El Tendal in San Juan, in der über viele Generationen etwa 20 Ureinwohner lebten, ist von einer modernen, erst 2019 errichteten Ausstellungsanlage eingerahmt.
Insel der Seidenspinner
In El Paso ist die letzte Seidenspinnerwerkstatt Europas zu finden: die Taller des Las Hilanderas. Dort zeigen die Seidenspinnerinnen live, wie ihre Vorfahren vor 250 Jahren die kostbaren Stoffe produziert haben. Damals war La Palma mit mehr als 3’000 Webstühlen die Hochburg der kanarischen Seidenproduktion. Auch heute noch erhält die Manufaktur viele Aufträge, sogar von berühmten Marken wie Prada. Über der Werkstatt wurde 2011 ein Ausstellungsbereich eingerichtet, der Videos, Exponate und viele Infos zur Seidenproduktion der kanarischen Inseln zeigt. Seither ist das Haus, das in El Paso schon immer so genannt wurde, auch offiziell das Museo de la Seda.
Kulturgeschichte und Orangen
Das Museo Insular von La Palma in Santa Cruz beherbergt neben vielen Exponaten aus der Natur und Geschichte La Palmas auch Kunstwerke und Fotografien, darunter Bilder des palmerischen Fotokünstlers und Filmemachers Miguel Brito Rodríguez (1876-1972). In der historischen Kulisse des ehemaligen Franziskanerklosters aus dem Jahr 1508 kommen die schönen Künste besonders gut zur Geltung. Einige der Orangenbäume im Orangen-Patio, einem Innenhof des Klosters, wurden von Staatsober-häuptern Europas gepflanzt. Sie waren 1985 zur Eröffnung der Europäischen Nordsternwarte nach La Palma gekommen.
Wahrzeichen der Seefahrt
Auf der Plaza de la Alameda mitten in Santa Cruz liegt ein grosses Schiff: die «Santa Maria», mit der Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Es ist natürlich nur ein Nachbau, aber die Masse könnten stimmen. Im Inneren des Holzschiffs steckt ein Gebäude aus Beton, in dem das Museo Naval del Barco de La Virgen unter-gebracht ist. 2009 wurde das Schifffahrtsmuseum renoviert. Ein modernes Museumskonzept vermittelt mit vielen audio-visuellen Effekten die Geschichte der Seefahrt und das Leben an Bord eines Schiffs wie jenen von Kolumbus’ Flotte. Ausserdem sind dort originale Seekarten und maritime Alltagsgegenstände aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt.
Puro Palmero – die Inselzigarre
Im Parque de Los Alamos in San Pedro liegt das Museo del Puro Palmero, das einem heute eher umstrittenen Genussprodukt der Insel gewidmet ist: der Zigarre. Kanarische Gastarbeiter brachten im 17. und 18. Jahrhundert aus Kuba und Venezuela das Know-how des Tabakanbaus und der Fertigung von Rauchwaren mit auf die Insel. Noch heute stellen hier kleine Familienbetriebe Zigarren nach eigenen Rezepten her, die Puro Palmeros. Das Museum präsentiert die ganze Historie, gespickt mit zahlreichen Anekdoten. Wie der von einem frühen Zigarrenraucher, der als Hexer eingesperrt wurde. Nach seiner Entlassung musste er feststellen, dass das Rauchen längst erlaubt war.
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