Sardinien mit Kindern – quer durch die Natur
Die Ferieninsel bewahrt einen unvergleichlichen Schatz: ihre wilde Natur. Wir zeigen Ihnen, wo Familien sie besonders gut entdecken können.
Neptuns Geheimnis
Zwischen rauen Felsklippen erstreckt sich über eine Länge von vier Kilometern das Höhlensystem der «Grotta di Nettuno». Ob der Meeresgott hier wohl noch wohnt? Entdecken lässt sich jedenfalls neben mächtigen Stalagmiten und Stalaktiten auch ein unterirdischer Salzwassersee. Während die Kinder ergründen, warum die verschiedenen Teile der Höhle «Orgelraum», «Palastraum» und «Raum der Ruinen» genannt werden, erinnern sich die Erwachsenen vielleicht mit wohligem Schaudern an den 1978 hier gedrehten Horrorfilm «Insel der neuen Monster». Die Tropfsteinhöhle im Nordwesten Sardiniens lässt sich entweder mit dem Boot oder über 650 Stufen entlang einer Steilwand erreichen – ohne Abenteuer geht bei Neptun nichts.
Wo die wilden Hirsche wohnen
Schwer duftet die Macchia nach Harz und Kräutern, Wildkatzen und Marder huschen durchs Unterholz. Der typisch mediterrane Buschwald um den Monte Arcosu ist der grösste im Mittelmeerraum und seit 2014 WWF-Biosphärenreservat. Das Schutzgebiet im Süden der Insel soll vor allem Kindern und Jugendlichen die Besonderheiten der sardischen Natur nahebringen. Wanderrouten für alle Altersgruppen führen durch die traumhafte Landschaft, und geführte Touren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Falken, Steinadler oder sogar einen Hirsch zu entdecken. En Tipp zum perfekten Abschluss: ein Besuch im Restaurant im Herzen des Parks, das sardische Spezialitäten aus regionalen Produkten serviert.
Strände für alle Gelegenheiten
Sauberer Sand, flach abfallender Meeresboden und sanfte Wellen: Es gibt einiges, was Kindern den Tag am Meer versüsst. Am Strand von Ampurias dürften sich alle wohlfühlen: Er ist von Natur aus kinderfreundlich gelegen und wird zudem von Rettungsschwimmern überwacht. Der Zugang zu diesem Streifen der Nordküste ist behindertengerecht. Im Osten Sardiniens wiederum gilt der Strand Torre di Barì, wo auch Tretboote und Kajaks vermietet werden, als Familienparadies. Etwas grössere Kinder können in der südlich gelegenen, von Klippen eingerahmten Badebucht Cala Cipolla beim Schnorcheln die Wunderwelt der Meerestiere entdecken.
Idylle mit Naturpools
Fernab von touristischem Trubel liegt die Hochebene von Golgo rund um das Dorf Baunei im Osten Sardiniens. Die kleine Landkirche San Pietro di Golgo ist ein guter Ausgangspunkt für kleine Wanderungen durch den lichten Steineichenwald. Häufig trifft man bei der Kirche zahme Ziegen und Esel an, die sich gerne von Kindern streicheln lassen, während die Erwachsenen gleich daneben imposante Ruinen der Nuraghenkultur (etwa 1600 v. C.) bestaunen. Eine weitere Attraktion befindet sich nur ein paar Minuten entfernt: «Su Sterru», das tiefste Karstloch Europas. Von einer Aussichtsplattform können Sie in den 270 Meter tiefen Schlund blicken, bevor es weitergeht zu den Wasserbecken von As Piscinas, einer idyllisch-grünen Oase, die auch an heissen Tagen zum Picknicken einlädt.
Einmal Mond und zurück
Wind und Sand haben die Granitfelsen am Capo Testa über Jahrtausende zu bizarren Skulpturen geformt. Die Einheimischen nennen den Ort an der Nordspitze Sardiniens «Cimitero dei Sassi», Friedhof der Steine, und geben einzelnen Felsen sogar Tiernamen. Zwischen ihnen lässt es sich wunderbar herumklettern und Verstecken spielen. Dabei dürften die Kinder auf die eine oder andere idyllische Badebucht stoßen – eine willkommene Erfrischung. Das «Valle della Luna» erinnert tatsächlich an eine Mondlandschaft und ist in den langen Schatten der untergehenden Sonne besonders faszinierend. Auch ein guter Tagesabschluss: ein Spätnachmittags-Glace in der Altstadt von Olbia.
Genuss garantiert: Agriturismo-Ferien
Wenn italienische Familien sich in den Ferien für einen Agriturismo entscheiden, geht es nicht nur um die lehrreiche Anschauung all dessen, was da kreucht und fleucht und prächtig wächst. Der Clou bei den «Ferien auf dem Bauernhof», ist die Halbpension: gutes Essen, und das so reichlich! Antipasti, Pasta, Hauptgang, Käse (einige Höfe haben auch Käsereien), Dessert … alles (oder fast alles) stammt vom eigenen Hof. Es gibt Oliven, Honig, Obst, frisches Gemüse und viele andere Leckereien. Häufig wird zusammen mit der Gastgeber-Familie in einem grossen Saal gegessen, sodass man abends auch noch andere Gäste kennenlernen kann. Nicht zu vergessen der Super-Bonus: die so legendäre wie unverwüstliche italienische Kinderfreundlichkeit!
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