Die schönsten Seiten von Boa Vista
Mitten im Atlantik, nicht gar so weit der afrikanischen Westküste, liegt die drittgrösste der Kapverdischen Inseln: Boa Vista. Auf etwas mehr als 630 Quadratkilometern hält die Insel, was ihr Name verspricht: gute Aussichten in jeder Richtung. Ein skurriles Schiffswrack, ein historischer Schornstein und paradiesische Sandstrände – wir zeigen Ihnen Boa Vistas beste Postkartenmotive.
Von Schiffbrüchen und Kirchenglocken
«Praia da Atalanta» trumpft mit weissem Pulversand und einem Meer aus dem Bilderbuch auf: türkis schimmernd, warm, mit schäumend weissen Wellen. Und doch ist es kein gewöhnlicher Strand, der eine halbe Autostunde von Sal Rei entfernt liegt. Vor über 50 Jahren lief hier das Frachtschiff «Santa Maria» auf Grund – und es rostet noch heute vor sich hin. Von Mehl über Oliven bis hin zu Wein: Über 1’000 Tonnen Ladung befanden sich einst an Bord des Schiffes. Die aussergewöhnlichste Fracht waren wohl vier Kirchenglocken für die Kathedrale von Brasilia, die drei Jahre auf dem Meeresboden schlummerten, ehe sie geborgen werden konnten.
Kapelle im Nirwana
Man braucht von der Hauptstadt Sal Rei nur 20 Minuten zu Fuss, um die Zivilisation auf Boa Vista hinter sich zu lassen. Und dann trifft man mitten im Nirgendwo auf etwas, was man dort eher nicht erwartet hätte: eine kleine Kapelle. Zu Beginn der 1920er-Jahre wurde der Grundstein für «Our Lady of Fatima» gelegt. Heute befindet sich eine modernere Version der ursprünglichen Steinkapelle auf einer kleinen Erhöhung und bildet mit ihrer weissen Fassade einen Kontrast zu rotem Sand, schwarzen Felsen und dem Atlantik, der laut rauschend gegen die Küste peitscht.
Ein Schornstein in den Dünen
Es ist das einzige Überbleibsel aus einer Zeit, in der die natürliche Landschaft um die «Dunas des Chaves» – circa eine halbe Stunde Fussweg entfernt von der ehemaligen Hauptstadt Rabil – noch von einem ganz anderen Bild geprägt wurde: einer grossen Ziegelfabrik. Der übrig gebliebene Schornstein gilt als das Wahrzeichen von Boa Vista. Zu seinen Füssen lassen sich noch vereinzelte steinerne Grundmauern im Sand erahnen. Wer das Postkartenmotiv besucht, kann bei einem kühlen Strela-Bier im stylischen «Perola D‘Chaves» die historische Aura spüren, die diesen Ort bis heute umgibt.
Wüste oder Mars?
Im Nordwesten der Insel, nur wenige Autominuten von Rabil entfernt, liegt eine Miniatur-Wüste. Der «Deserto de Viana» ist gerade einmal ein paar Kilometer lang, steht in punkto Idylle-Faktor und Schönheit seiner grossen Schwester Sahara aber in nichts nach. Machen Sie eine geführte Quad- oder Jeeptour und lassen Sie sich von Wüstenkundigen die besten Spots zum Sandsurfen zeigen. Aber Achtung, vergessen Sie das regelmässige Kneifen nicht! Denn wie das mit Wüsten nun einmal so ist – einmal geblinzelt und man denkt, man sei auf dem Mars gelandet.
Strand für jeden Geschmack
Die «Praia de Santa Mónica» hat – wie so viele andere tolle Strände der Insel – alles, was man für einen gelungenen Strandtag auf Boa Vista braucht, und ist in 20 Autominuten von Rabil aus zu erreichen. 15 Kilometer feinster Sandstrand und ein seichter Einstieg ins Wasser sind optimal, um die Füsse zu vergraben und zu plantschen. Für alle, die es aufregender mögen und salzig im Gesicht, gibt es weiter draussen Wellen auf Kinnhöhe zu bezwingen. Der Blick aufs Meer und ein kühles Getränk in der Hand lassen sich in der rustikalen Strandbar mit Strohdach geniessen. Und für die Extraportion an Romantik zeigen sich bei untergehender Sonne manchmal Wale am Horizont.
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