Akureyri – ein Idyll in Nordisland
Herzchen sind Trumpf
Die zweitgrösste Stadt Islands liegt am Arctic Coast Way, eine der schönsten Auto-Routen der Insel. Die Strecke führt 900 Kilometer an der Nordküste entlang, durch viele kleine Orte und spektakuläre Natur. In Akureyri herrscht eine besondere Atmosphäre: Bunte Holzhäuser, gemütliche Bars und steile Strassen prägen das Stadtbild. Mit rund 19’000 Einwohnern ist Akureyri gross genug für ein lebendiges Kulturleben und klein genug für gemütliches Flair. Hier zeigen die Ampeln – weltweit einmalig – rote Herzchen. Die Stadt wollte damit im Krisenjahr 2008, als der isländische Staat fast bankrott ging, ein Zeichen für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft setzen.
Kuchen und Suppe zum Frühstück
Ein Tag in Akureyri beginnt am besten mit einem ausgiebigen isländischen Frühstück. Dafür ist die Bakaríið við Brúna in der Dalsbraut 1 eine gute Adresse. Die Bäckerei besticht mit einer riesigen Auswahl an landestypischen und internationalen Brotsorten, wunderbaren Kuchen, süssen Teilchen und Sandwiches. Eine Spezialität ist der Skuffukaka, ein isländischer Schokoladenkuchen. Unbedingt probieren: die Tagessuppe, die – typisch isländisch – in einem ausgehöhlten Brot serviert wird. Wenn es kalt wird, essen Isländer diese Suppen besonders gern. Oft wird auch eine vegetarische Variante angeboten – so oder so eine gute Basis für einen Stadtspaziergang.
Grandiose Kirchenarchitektur
Das vielleicht spektakulärste Bauwerk ist die Akureyrarkirkja im Eyrarlandsveg 600, zugleich Wahrzeichen der Stadt. Die moderne evangelisch-lutherische Kirche wurde 1940 von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson erbaut, der auch die berühmte Hallgrímskirkja in Reykjavik entworfen hat. Besondere Dimensionen erreichen die Orgel mit ihren 3’200 Pfeifen und die grossen, in England gefertigten Buntglasfenster. 2017 war die Kirche mit Hass-Grafitti verschandelt worden, die Aussenwände mussten aufwendig restauriert werden. Nahezu alle Sehenswürdigkeiten der Stadt, auch die Museen, sind zu Fuss erreichbar, oder mit den kostenlosen Stadtbussen.
Besuch bei Nonni und Manni
Wer die Fernsehfilme aus den 1980er-Jahren um «Nonni und Manni» kennt, kann in Akureyri den Schriftsteller kennenlernen, der die literarische Vorlage dafür geliefert hat: Jón Sveinsson (1857-1944). Das Nonnahús in der Aðalstræti 54, ein 1850 erbautes Holzhaus, ist eines der ältesten Gebäude in Akureyri, dort ist der Autor aufgewachsen. Heute wird hier sein Leben und Werk mit zahlreichen Originalgegenständen und Fotografien nachgezeichnet. Für einen Mittagsimbiss (bis 14 Uhr) empfiehlt sich das Rub23 in der Kaupvangsstræti 6, hier gibt es frische Sushi und leichte Fischgerichte, aber auch Gemüse oder Fleisch.
Naturwunder in Arktisnähe
Der Nachmittag gehört der Natur. Der Botanische Garten im Lystigarðin von Akureyri (Eintritt frei) ist gut zu Fuss erreichbar. Das direkt am Fjord gelegene Areal beherbergt über 1’500 Pflanzen aus aller Welt, die hier auf ihre Eignung für das isländische Klima getestet werden, und ein zauberhaftes Kaffeehaus. Zum Ausklang des Tages bietet sich ein Menü im Restaurant Strikið in der Skipagata 14 an. Auf der Karte stehen zum Beispiel Tenderloin-Steak oder Lachs vom Grill und isländische Kartoffeln. Beim Dessert lässt sich eine Walbeobachtungs-Tour an einem der nächsten Tage planen …
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